„Papier-Garn… Ja, super Idee“, war die erste Reaktion des furzenden Einhorns, als es unbeobachtet im Internet surfte. „Das will ich haben. Unbedingt. Jetzt und sofort“, riefen die Stimmen in meinem Kopf alle durcheinander. Also wanderten drei zimtfarbene Ballen in meinen elektronischen Warenkorb. Wenn’s nämlich ums Bezahlen geht, meldet sich das Einhorn immer kurzfristig ab, bis meine Kreditkarte belastet wurde.

Ihr könnt euch gar nicht unsere Enttäuschung vorstellen, als wir uns Samstagnachmittag gemütlich in den Lieblingssessel kuschelten und anfingen bzw. versuchten ein Wollkörbchen zu häkeln. In Runden gehäkelt sah das Garn unfassbar mies aus. Es knuddelte, rutschte immer wieder von der Nadel und häkelte sich gar nicht gut.
Nachdem Runden wohl nicht das richtige waren, versuchte ich es mit Reihen – feste Maschen, halbe Stäbchen. Irgendwie musste das doch mit dem Garn was werden. Wurde es aber nicht!
Egal was ich ausprobierte, das Garn wollte nicht so, wie ich wollte. Nach wenigen Reihen/Runden hatte ich keinen Bock mehr. Das Garn ist mal dick, mal dünn, mal rollt es sich zusammen, mal ist es ein breiter Streifen – das kennt man vom T-Shirt-Garn (auch als Loops oder Spaghetti bezeichnet). Aber Jersey verursacht keine Papiercuts, die enorm ätzend in den Fingerzwischenräumen sind, aber unvermeidlich scheinen. Die erhoffte Weidenkörbchen-Anmutung blieb leider auch nach diversen Versuch aus.
Ich habe mich also tierisch verkauft. Sollte jemand mehr Glück mit dem Material gehabt haben oder es selber mal versuchen wollen: Ich hätte da knapp drei Rollen abzugeben 🙂